Vor über 10 Jahren startete die Jugendsozialarbeit an Schulen im Landkreis, heute ist sie aus dem Schulalltag kaum mehr wegzudenken.
Die Schule ist der Ort, an dem Kinder und Jugendliche ihren Alltag verbringen, sich entwickeln und Freude sowie Herausforderungen erleben. Somit ist es der richtige Ort, um eine Anlaufstelle zu etablieren, an die sich Schülerinnen und Schüler mit ihren Sorgen und Nöten, mit ihren Problemlagen des Lebens wenden können, ganz gleich, ob diese nun Mitschülerinnen und Mitschüler betreffen, die Familie oder den Schulalltag.
Aus diesem Grund wurde die Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) geschaffen, die an Schulstandorten im Landkreis Schweinfurt in 12 Gemeinden und am Beruflichen Schulzentrum (BSZ) in der Stadt angeboten wird. Insgesamt gibt es JaS-Stellen an 21 Schulen.
Die JaS wird durch Sozialpädagogische Fachkräfte umgesetzt, die direkt an den Bildungseinrichtungen unbürokratisch helfen. Angestellt sind sie beim Landratsamt, Amt für Jugend und Familie. Den Arbeitsbereich, der zur Organisationseinheit Soziale Dienste gehört, leiten Oliver Pfister und Daniela Haupt. JaS-Fachkräfte haben Schweigepflicht und tragen Informationen auch nicht an Lehrkräfte weiter, wenn kein Einverständnis der Familie besteht.
JaS ist eine Beratungsstelle der Jugendhilfe zum Ausgleich von Benachteiligung wie z.B. traumatische Erlebnisse, widrige Lebensumstände und Belastungen der Familie. Zielgruppe sind Kinder, Jugendliche und auch Erziehungsberechtigte. Erstere erhalten Unterstützung bei der Persönlichkeitsentwicklung, bei den Eltern soll die Erziehungskompetenz gefördert werden.
„Die stetige Fortsetzung der Jugendsozialarbeit an Schulen halte ich für eine sehr positive und nachhaltige Entwicklung in unserem Landkreis Schweinfurt. Dass die sozialpädagogischen Fachkräfte direkt an den Schulen vor Ort eingesetzt werden, kommt unseren Schülerinnen und Schülern sehr und vor allem direkt zugute, da die Hürden zum Erreichen von Jugendhilfemaßnahmen und weiteren Hilfsangeboten sehr niedrig gehalten werden“, sagt Landrat Florian Töpper. „Ich bin überzeugt, dass die Jugendsozialarbeit an Schulen einen nachhaltig positiven Effekt auf unsere Bildungsregion hat. Deswegen leistet die Jugendhilfe des Landkreises gerne und aus Überzeugung diese wichtige Arbeit“, erklärt der Landrat, der sich auch bei den Mitgliedern des Kreistags bedankt, die die Förderung der JaS-Stellen seit vielen Jahren mehrheitlich befürworten.
Dass dieses bayernweite Beratungsangebot der Jugendhilfe weiterhin bestehen kann, wird finanziell durch den Landkreis Schweinfurt, die Landkreisgemeinden als Sachaufwandsträger und den Freistaat Bayern sichergestellt.
Da der Landkreis schon früh – noch vor Förderrichtlinienänderungen des Freistaates – den Bedarf der Jugendsozialarbeit an Grundschulen erkannt hatte, werden einige Standorte nur von Landkreis und Gemeinde finanziert (GS Röthlein, GS Sennfeld, GS Gochsheim, GS Gerolzhofen, GS Bergrheinfeld).
Der Landkreis leistet für die JaS bei der derzeitigen Personalausstattung anteilig rund 425.000 Euro jährlich.
Blick zurück: 2008 wurde die erste Sozialpädagogin in der Heideschule Schwebheim eingesetzt. Aufgrund der positiven Auswirkungen auf das Schulgefüge der Heideschule wurde 2012 das Projekt „Jugendsozialarbeit an Schulen“ durch Beschluss des Kreistages landkreisweit eingeführt. Es begann mit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und wurde Schritt für Schritt erweitert. Mittlerweile arbeiten 20 Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen an 21 Schulen im Landkreis Schweinfurt. Dazu zählen vermehrt Grund- und Mittelschulen, aber auch Realschulen sowie eine Förder- und eine Berufsschule. Seit Beginn sind alle Angebote der JaS für die Schülerinnen und Schüler kostenlos und freiwillig.
Aktuell suchen wir neue Kolleginnen und Kollegen im Team der JaS.
Weitere Informationen zu unseren Stellenangeboten gibt es online unter www.landkreis-schweinfurt.de/karriere.